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Sumpfporst

Ledum palustre

Der Sumpfporst ist ein niedriger Strauch, der eine Wuchshöhe von 1,50 m erreichen kann. Durch die nach unten gerollten Blattränder und die starke Behaarung auf der Blattunterseite ist die Pflanze gut gegen Austrocknung geschützt. Im Winter hängen die immergrünen Blätter herab, so daß der Schnee leicht abgleiten kann. Die Blüten duften betäubend und produzieren reichlich Nektar, wodurch ein breites Spektrum an Bestäubern angelockt wird (Falter, Hummeln, Fliegen, Wespen). Interessant ist die nach unten hängende Kapselfrucht, deren Klappen sich von der Basis aus öffnen und an der Spitze vereint bleiben.
Der Sumpfporst ist in Deutschland regional stark gefährdet. Er besiedelt Hoch- und Übergangsmoore, kann bei hoher Luftfeuchtigkeit aber auch auf trockenem Sandboden vorkommen. Seit Jahrhunderten sind die Lebensräume durch die großräumige Trockenlegung der Moore und Torfstiche zurückgegangen. Der heute nahezu unvermindert anhaltende industrielle Torfabbau (vorwiegend für Gartenzwecke!) vernichtet die letzten Standorte. Von den verbleibenden Moorflächen werden jährlich 300 ha, eine Fläche von ca. siebenfacher Größe des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem, abgebaut.